Schulterluxation

Schulterluxation: Formen, Behandlung und Prognose

Die Schulterluxation (Ausrenkung des Schultergelenks) ist eine Verletzung, bei der der Oberarmknochen (Humerus) aus der Gelenkpfanne des Schulterblatts (Glenoid) herausspringt. Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers, aber diese Beweglichkeit macht sie auch anfälliger für Luxationen.

Ursachen sind:

  • Stürze auf den ausgestreckten Arm oder direkte Schläge beim Sport.
  • Überbeweglichkeit:Menschen mit sehr lockeren Bändern oder Bindegewebserkrankungen haben ein höheres Risiko.
  • Wiederholte Luxationen:Nach einer ersten Ausrenkung steigt das Risiko für weitere.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Luxationen: traumatische und nicht-traumatische (angeborene)

  1. Traumatische Schulterluxationen

Diese entstehen durch einen schweren Unfall und führen meist zum Zerreißen der Gelenklippe (Labrumläsion). Besonders junge Patienten haben nach einer Erstluxation ein hohes Risiko für eine erneute Luxation (Reluxation). Mit zunehmendem Alter nimmt dieses Risiko ab.

Therapie:

  • Operation bei jungen Patienten, da die Schulter durch die OP gut stabilisiert wird, bei älteren Patienten ist meist eine konservative

Therapie ausreichend

  1. Nicht-traumatische (angeborene) Schulterluxationen

Diese entstehen durch eine Fehlanpassung zwischen Schulterpfanne und Oberarmkopf, eine unzureichende muskuläre Stabilisierung oder eine angeborene Bandinstabilität.

Therapie:

  • Operative Stabilisierung ist hier oft schwierig und führt nicht immer zum gewünschten Erfolg.
  • Konservative Therapie steht im Vordergrund, mit gezieltem Muskelaufbau und Physiotherapie.

Ablauf

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symptome:

Bei allen Luxationen treten starke Schmerzen in der Schulter auf. Oftmals ist auch äußerlich zu erkennen, dass eine Fehlstellung vorliegt, der Arm wirkt „ausgekugelt“. Dementsprechend lässt er sich nicht bewegen oder heben, also die Bewegung ist erheblich eingeschränkt. Zusätzlich können Schwellungen und Blutergüsse auftreten sowie ein Kribbeln und Taubheitsgefühlt entstehen, wenn Nerven betroffen sind.

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diagnose:

Im Krankenhaus oder in der Praxis stellt der Arzt zunächst Fragen zu dem Unfallhergang, Symptomen und möglichen Vorerkrankungen wie eventuelle vorherige Luxationen oder einer Bindegewebsschwäche. In einer anschließenden Untersuchung schaut er, ob eine offensichtliche Fehlstellung vorliegt und tastet, ob der Oberarmkopf an seiner natürlichen Stelle ist oder nicht. Außerdem wird die Beweglichkeit des Arms untersucht. Ein Nerven- und Durchblutungstest gibt Aufschluss darüber, ob Nerven oder Gefäße verletzt sind.

Genaue Bilder vom Gelenk und den Sehnen zeigen sich im Röntgen und im MRT. Hier wird nochmal genau abgeklärt, welche Verletzungen vorliegen. Es kann bei einer ausgekugelten Schulter oft zu Begleitverletzungen kommen wie z. B. ein Labrumriss, Bänderschäden oder Knorpelverletzungen. Das Labrum ist die Gelenklippe der Schulter. Sie ist ein faserknorpeliger Ring, der die Gelenkpfanne (Glenoid) umgibt und den Oberarmkopf stabilisiert.

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therapie:

Wenn die Schulter zum ersten Mal ausgerenkt ist, wird sie meist vom Spezialisten wieder eingerenkt, das heißt wieder in die natürliche Position gebracht. Danach stabilisiert eine Schlinge oder Orthese die Schulter und stellt sie damit ruhig, um die Heilung zu unterstützen. Zusätzlich können Schmerzmittel helfen. Anschließend bekommt der Patient Physiotherapie.

Erneute Luxationen erfordern meist eine OP. Dabei unterscheidet man zwei Formen:

  • Bankart-Repair:Die Gelenklippe (Labrum) wird wieder angenäht.
  • Latarjet-Operation:Ein Knochenblock wird an die vordere Schulterpfanne versetzt, um die Stabilität zu verbessern.

Tipps für den Alltag

Um die Schulter vor einer Luxation zu bewahren:

  • Kräftigung der Muskulatur: Regelmäßige physiotherapeutische Übungen zur Stabilisierung der Schulter.
  • Schonende Bewegungen: Ruckartige oder extreme Bewegungen vermeiden, insbesondere Überkopfbewegungen.
  • Ergonomische Anpassungen: Arbeitsplatz und Alltagstätigkeiten so gestalten, dass die Schulter nicht unnötig belastet wird.

ZUSAMMENFASSUNG:

Eine Schultergelenkluxation ist eine schmerzhafte Verletzung. Eine schnelle und fachgerechte Behandlung sowie eine konsequente Rehabilitation sind entscheidend für die Heilung und um zukünftige Luxationen zu vermeiden.

 

Die Wahl der Therapie hängt von der Ursache, dem Alter des Patienten und der individuellen Anatomie ab. Eine operative oder konservative Behandlung sollte immer mit einem Schulterspezialisten besprochen werden. Interessanterweise sinkt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Luxation im Alter – ein seltener Vorteil des Älterwerdens.

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Bei Fragen oder wenn Sie einen Termin mit mir vereinbaren möchten, zögern Sie bitte nicht, Kontakt aufzunehmen. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen und die bestmögliche Versorgung Ihrer Schulter zu gewährleisten.

Dr. Bezard

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OA Dr. Georg C. Bézard
Arztpraxis Döbling
Döblinger Hauptstraße 16,
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